Sonderausstellung Luxus am Nil – Spätantike Kleidung aus Ägypten Ausstellung beendet

Schon in der Spätantike, vor mehr als 1500 Jahren, waren teure, reich verzierte Gewänder Zeichen eines aufwendigen Lebensstils. Mit ihnen wurden Würde, Rang und Anspruch zum Ausdruck gebracht. Gefunden wurden solche kostbaren Kleidungsstücke vor allem in Ägypten, wo sie im trockenen Wüstensand Jahrhunderte überdauern konnten. Die Sonderausstellung zeigt herausragende Zeugnisse dieses spätantiken Kleiderluxus. Pressetext herunterladen

Einfache Schnitte, erlesene Materialien

Anders als heute äusserte sich der luxuriöse Charakter der Kleidung nicht in raffinierten Schnitten oder extravaganten Formen, sondern in der Kostbarkeit der verwendeten Farben und Materialien. Seide, Purpur und Gold nahmen dabei die erste Stelle ein. Aber auch kunstvolle Wirkereien aus Wolle und Leinen waren hochbegehrt. | Tunika mit gewirktem Besatz. Ägypten, 5.–7. Jahrhundert, Wollgewebe und Wirkerei aus Leinen und Wolle, Inv. Nr. 5434

Ein Kleid für alle: die Tunika

Das wichtigste Kleidungsstück der Spätantike war die Tunika: ein gerade geschnittenes Gewand, das mit und ohne Ärmel vorkam. Die Seiten waren oft nur stellenweise zusammengenäht.Als Halsöffnung diente meist ein einfacher Querschlitz. Die Tunika wurde von Männern wie von Frauen getragen. Sie war Hauskleid, Arbeitstrachtund Soldatengewand zugleich. | Ärmellose Tunika. Ägypten oder östlicher Mittelmeerraum, 1.–2. Jahrhundert, Wollgewebe, Inv. Nr. 4219

Gewebte Meisterwerke

Tuniken aus Wolle zeichneten sich durch ihre prachtvollen Farben aus. Für sie wurden vielfach teure und seltene Farbstoffe verwendet. Reiche, kleinteilige Muster zeigen die spätantike Webkunst auf ihrem Höhepunkt. Den Inbegriff des Luxus stellten gemusterte Seidentuniken dar. Für ihre Herstellung musste Rohseiden aus China importiert werden. | Halsbesatz einer Tunika. Ägypten, 4.–6. Jahrhundert, Wirkerei aus Leinen und Wolle, Inv. Nr. 140

Vielfältiger Dekor

Der Dekor der Tuniken spiegelt die Wünsche und Vorlieben ihrer Träger und Besitzer wider. Jagen und Fischen, Musik und Tanz, Kampfszenen und Sport, aber auch Episoden aus antiken Heldensagen bilden beliebte Themen. Nur gelegentlich finden sich auch christliche Motive unter den Darstellungen. | Detail eines runden Schmuckelements mit Fischer. Ägypten, 7. Jahrhundert, Wirkerei aus Leinen und Wolle, Inv. Nr 640